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StiftungsLetter
Stiftungsletter 3/2020

Liebe Abonnentinnen und Abonnenten, liebe Freunde, Förderpartner und Interessierte,

die meisten von Ihnen wissen, dass ein »Cliffhanger« niemand ist, der einer neuen, wagemutigen Sportart an Kliffkanten nachgeht. Es bedeutet, dass ein Film oder eine Serienfolge mitten im Spannungsbogen endet und man als Zuschauer*in sozusagen hängen gelassen wird, bis zur nächsten Folge. Woher aber kommt der sprechende Begriff?

Vor 150 Jahren wurde der Roman »A Pair of Blue Eyes« des britischen Schriftstellers Thomas Hardy als Serie in einer Zeitung abgedruckt. An der wohl spannendsten Stelle, als die Hauptfigur sich nur noch von einem Grasbüschel an einem Steilhang gehalten weiß - den sicheren Tod vor Augen -, kam der schmerzhafte Cut. Die Leser*innen mussten einen Monat lang (!) auf die nächste Folge warten. Kein Wunder, dass dieser abgründige Schrecken einen Namen erhalten hat.

Abgründig und mit Cliffhangern versehen, präsentiert sich auch die derzeitige Situation mit dem Corona-Virus. Wie sie sich entwickeln wird, wissen die Geier. Der Spannungsbogen wird wohl noch häufiger überdehnt werden, das Happy End ist bislang nicht in Sicht. Aber hoffentlich ist immer ein Grasbüschel in Reichweite, wenn man es braucht!

Ihnen und uns wünschen wir für die kommenden Wochen sinkende Spannungskurven und gute Gesundheit! Verbringen Sie, trotz aller Einschränkungen, einen schönen Sommer und besuchen Sie - wenn Ihnen danach ist - eine unserer vielen fröhlichen Kulturveranstaltungen, endlich wieder live und mit allen Sinnen!

Anja Römisch – Geschäftsführerin
Friederike Kohn – Projektreferentin

Neues aus den Förderaktivitäten der Stiftung Kulturregion Hannover
Auf einer mit Kultursommer-Flaggen eingefassten Open-Air-Bühne spielt ein Pianist und ein Mann steht mit einem Mikro und zeigt zu ihm, davor sitzt Publikum auf Klappstühlen © Ines Schiermann

Eröffnungskonzert des Kultursommers 2020 mit Markus Becker und Lutz Krajenski © Ines Schiermann

Auf dem grünen Rasen: Das Festival Kultursommer der Region Hannover und der Stiftung Kulturregion Hannover ist mit großer Nachfrage nach Konzertkarten angelaufen. Es ist deutlich zu merken, dass die Menschen sich nach Live-Kulturveranstaltungen sehnen. »Jetzt wissen wir wieder, was uns in den letzten Monaten gefehlt hat«, so eine Besucherin nach dem Auftaktkonzert des Kultursommers mit Markus Becker und Lutz Krajenski open air im Amtsgarten von Schloss Landestrost. Für viele Gäste war dies die erste Veranstaltung in einem größeren Rahmen seit dem Lockdown im März. Bis zum 6. September finden zahlreiche Veranstaltungen im Amtsgarten in Neustadt und in der Region Hannover statt. Mehr Infos: www.stiftung-kulturregion.de/fileadmin/docs/kultursommer/Kultursommer-Programm_2020.pdf Wenn ich nicht tanzen kann: Inzwischen ist die Regisseurin Lillah Halla in die Stipendiatenstätte Villa Minimo eingezogen. Im Rahmen ihres »cast&cut«-Stipendiums lebt und arbeitet die gebürtige Brasilianerin für sechs Monate in Hannover. Derzeit sucht sie aktiv nach Personen, die Interesse haben, bei dem von ihr geplanten Kurzfilm »Wenn ich nicht tanzen kann…« mitzuwirken. Sie führt Gespräche und plant ein Casting. Dass die kulturellen Aktivitäten in Hannover langsam wieder anlaufen und die Menschen sich begegnen möchten, kommt Lillah bei ihrer Arbeit zugute. Mehr Infos zum Projekt: lillahalla.wixsite.com/filmproduktion Großes Kino: Die Regisseurin und »cast&cut«-Stipendiatin Elke Margarete Lehrenkrauss hat mit ihrem Film »Lovemobil« - einer einfühlsamen Dokumentation über Prostituierte, die in Campingmobilen an der Bundesstraße stehen - den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2020 des SWR gewonnen. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert, er wurde erstmals gesplittet. Am 25. Juli um 12 Uhr wird »Lovemobil« noch einmal im Kino am Raschplatz gezeigt. Mehr Infos und Interviews zum Preis: www.swr.de/swr-doku-festival/deutscher-dokumentarfilmpreis/preisverleihung-hauptpreis-lovemobil-elke-lehrenkrauss-100.html
Neues aus den Förderprojekten der HannoverStiftung
Ein Tänzer wirbelt im weiten orangefarbenen Rock auf einer Hand stehend durch die Luft, darüber steht der Schriftzur "FORMA" ©  Dorit Schulze

FORMA - eine Tanzproduktion von Mónica Garcia Vicente © Dorit Schulze

Chaos im sozialen Gefüge: Die Theaterproduktion »Das wird man doch mal sagen dürfen« der Theaterinitiative Bühnensturm widmet sich der aktuellen Gesellschaftssituation. Klimakatastrophe, Terrorgefahr, Flüchtlingskrise, Rechtsruck, Altersarmut, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Werteverfall, Verrohung der Debattenkultur: Wie kann man da weiterleben und trotzdem den Humor bewahren? Neue Spieltermine ab 4. September in Hannover und Umgebung. Mehr Infos finden Sie in Kürze hier: http://buehnensturm.de Gegentänze: Das Tanzstück »FORMA« der Choreographin Mónica Garcia Vicente richtet sich gegen die Verdinglichung des Individuums, gegen Stereotypisierung und Ausgrenzung. Auf den Spuren der 1886 in Hannover geborenen Ausdruckstänzerin Mary Wigman, werden öffentliche Räume und Körperlichkeit im Raum erkundet, passieren Distanzierungen und Annäherungen. Aufführungen ab dem 5. September 2020 im Pavillon Hannover. Mehr Infos in Kürze: www.pavillon-hannover.de Am Ende und Anfang allen Seins: »ZERO« ist die Krise, der Nullpunkt. Aber es ist auch der Wendepunkt, von dem etwas Neues ausgehen kann. Mit einer konzentrierten Tanzproduktion zu diesem Thema, setzen die Choreographinnen und Tänzerinnen Minako Seki und Yumiko Yoshioka ihre Zusammenarbeit von 2017 in der Eisfabrik Hannover fort. Die Aufführungen starten ab dem 11. September 2020. Mehr Infos: www.commedia-futura.de
Stiftung Kulturregion Hannover
Altes Rathaus, Karmarschstr. 42, 30159 Hannover // Fon: +49 511 220610-15
www.stiftung-kulturregion.de

HannoverStiftung
c/o Stiftungsmanagement der Sparkasse Hannover GmbH
Postfach 5724, 30057 Hannover // Fon: +49 511 220610-15
www.hannover-stiftung.de
 
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