Schwarmkunst und Bahnhofstheater

Zwei besondere Projekte erhielten den Kulturpreis »pro visio«

Mit dem Kulturpreis »pro visio« zeichnete die Stiftung Kulturregion Hannover die Produktion »Hannover Central Station« von »Freie Theaterproduktionen - Iyabo Kaczmarek« sowie das Schwarmkunst-Projekt »Strich-Code« von Kerstin Schulz und dem »Atelier Dreieck« aus. Der mit 7.777 Euro dotierte Preis wurde in diesem Jahr, abweichend von den Vorjahren, hälftig geteilt und im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 17. April 2013 im Historischen Museum Hannover überreicht.  

In einer überzeugenden Darbietung bespielte die freie Theaterproduktion »Hannover Central Station« im September 2012 den Hauptbahnhof Hannover. Regisseur und Autor Sascha Schmidt verschmolz Raum, Biografie, Spiel und Klang zu einem einzigartigen Theatererlebnis für die Besucher. Vor allem die zeitgemäße, mutige Organisationsform des Projektes, jenseits etablierter Einrichtungen, lobte die »pro visio«-Jury.

Mit Millionen von neonfarbenen Preisetiketten machte das Schwarmkunst-Projekt »Strich-Code« im Sommer 2012 auf sich aufmerksam. Zahlreiche Künstler und Akteure etikettierten gemeinsam große Flächen in der Innenstadt Hannovers und sogar eine Stadtbahn. Ausstellungen, Begleitveranstaltungen sowie Führungen luden zur Diskussion über den »Wa(h)rencharakter von Sexualität und Kunst« ein. Auch dieses Projekt entstand in freier Organisation.

Die Stiftung vergibt den Kulturpreis »pro visio« seit 2001 jährlich an kulturelle Projekte, die sich innovativ, mutig und überzeugend dem Mainstream entgegenstellen.  Mehr Infos zu den Preisträgern der vergangenen Jahre.