Stiftungsletter September 2021 Im Browser öffnen
StiftungsLetter
Stiftungsletter September 2021

Liebe Abonnentinnen und Abonnenten,
liebe Freunde, Förderpartner und Interessierte,

nach dem Kultursommer hält nun der Kulturherbst Einzug. Der Herbst, der im englischsprachigen Nordamerika passenderweise als »fall« bezeichnet wird, fällt ein. Die ersten Blätter werden braun – weniger ein Werk des Herbstes als das der Rosskastanien-Miniermotte und der anhaltenden Trockenheit in den tieferen Bodenschichten. An den Abenden fällt uns eine feuchte Kühle in den Nacken und lässt uns frösteln. Die Lage bleibt veränderlich.

Wir erinnern uns zurück an den Sommer, der wenig sommerlich war im Vergleich zu den Sommern davor. Es gab viele schöne Tage, aber er überraschte uns auch mit ungeplanten Wechselduschen, örtlich begrenzten Wirbelstürmen und unfassbaren Wasserfluten. Eine Schlucht ist aufgerissen – zwischen dem eigenen Ausgeliefertsein und den Menschen, denen das Wasser nicht nur in den Schuhen, sondern bis zum Hals steht.

Werden wir in den kommenden Wochen ein weiteres Mal bei geöffneten Fenstern den mit Zollstock ausgemessenen Sicherheitsabstand einnehmen und in norddeutscher Kühle vor uns hin fremdeln? Das Meckern ist müßig. Das Klima bleibt unsicher. Gewöhnen wir uns endlich dran.

Lasst uns Mäntel anziehen, mit Freunden spazieren gehen und neue Pläne machen. Lasst und weiterhin der Kultur frönen, die wir brauchen und die uns braucht. Sie bietet uns neue Perspektiven an, bringt uns zueinander, wärmt uns und macht Mut. Kultur anbei!

Anja Römisch
Geschäftsführerin

Friederike Kohn
Projektreferentin

Neues aus den Aktivitäten der Stiftung Kulturregion Hannover

Der neue Schlossflügel in Neustadt am Rübenberge im Filmportrait | Filmstill: Tobias Reimer

Ein guter Einblick: Zur Fertigstellung des neuen Westflügels von Schloss Landestrost in Neustadt am Rübenberge hat die Stiftung Kulturregion Hannover ein stimmungsvolles Filmportrait vom Neubau drehen lassen. Vom historischen Eiskeller über künftige Seminar- und Büroräume bis hin zur Aussicht aus den oberen Panorama-Fenstern auf den historischen Schlossinnenhof führt der Spaziergang durch die Räumlichkeiten. Treten Sie ein, schauen Sie sich um! Hier gehts zum Film: www.schloss-landestrost.de/rund-ums-schloss/neubau-westfluegel.html

Nur aufgeschoben: Leider konnte die für den 10. September geplante »cast&cut«-Preview im Amtsgarten des Schlosses Landestrost wetterbedingt nicht stattfinden. Gezeigt worden wäre Jonas Riemers preisgekrönten Animationsfilm »Der übers Meer kam«. Er erzählt die Geschichte eines Mannes, der einst aus der DDR flüchtete, sich nun aber politisch gegen die Aufnahme von Flüchtlingen aus anderen Ländern einsetzt. In Dolunay Gördüms Kurzspielfilm »Ein echt deutscher Ausflug« unternimmt ein deutscher Opa (Martin G. Kunze) mit seinem türkischen Enkel (Armagan Ankan) eine Tour mit dem Wohnmobil, um ihm die deutsche Kultur nahe zu bringen. Es stellt sich heraus, wie zwiespältig dieses Unterfangen ist. Gördüm drehte seinen Film in Springe, Gehrden, Barsinghausen und an bekannten Orten in Hannover. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Preview wird baldmöglichst neu geplant, damit die beiden Stipendiaten ihre Filme endlich auch in der Region Hannover präsentieren können.

Doppelt hält besser: Aktuell sind gleich zwei »cast&cut«-Stipendiatinnen in Hannover: Adrianna Wieczorek ist im Juli 2021 in das Stipendienappartement in der Villa Minimo eingezogen und arbeitet hier an ihrem Animationsfilm über den Kohlebergbau in ihrer Heimatstadt Katowice. Für den Film verbindet sie verschiedene Zeichenstile und Animationstechniken miteinander. Lillah Halla kann endlich die Dreharbeiten zu ihrem Dokumentarfilm »Wenn ich nicht tanzen kann« durchführen. Das Projekt, bei dem Portraits von besonderen Menschen aus Hannover im Fokus stehen, war wegen des Lockdowns im vergangenen Winter verschoben worden.

Abgespielt: Mit einem lebhaften Klezmer-Konzert des Trios Finkelstein in Barsinghausen endete das Musikfestival »Kultursommer« der Stiftung Kulturregion Hannover und der Region Hannover am 5. September. Erstmals in ihrer langen Sanierungszeit konnte die ehemalige Krawattenfabrik Barsinghausen, die aufwändig zum Kulturort umgebaut wird, wieder bespielt werden. 26 Kultursommer-Konzerte unterschiedlichster Musikrichtungen fanden vom 17. Juli an auf der Open Air-Bühne im idyllischen Amtsgarten des Schlosses Landestrost und an weiteren besonderen Spielorten in der Region Hannover statt. Trotz der veränderlichen Wetterlage in diesem Sommer, konnten die Konzerte zumeist regenfrei, ausverkauft und mit viel positiver Resonanz stattfinden. Das Engagement der MitveranstalterInnen, die den durch Corona und das Wetter aufgegebenen Widrigkeiten mutig trotzten, machte dies möglich! Dafür sagen wir DANKE!

Neues aus den Aktivitäten der HannoverStiftung
Drei junge Frauen in Tops mit langen Ohrclips liegen in einem farbenfrohen Ambiente © Thalea Luschnat & Jürgen Salzmann

Der Gender Gap - dargestellt durch ein Trio junger Schauspieler_innen - in »TOXIC - Der Film« der Agentur für Weltverbesserungspläne | Filmstill: Thalea Luschnat & Jürgen Salzmann

Die Qual der Wahl: Für das Fotostipendium »Hannover Shots« der HannoverStiftung 2022 haben sich 30 professionelle FotografInnen aus ganz Deutschland mit spannenden Projektvorschlägen für Hannover beworben. Wer das mit 10.000,- Euro dotierte Stipendium erhält, darüber berät aktuell die fünfköpfige Fachjury, bestehend aus Ulrike Schneider, Bernd Rodrian, Karen Fromm, Roman Bezjak und Anja Römisch in einem zweistufigen Auswahlverfahren. Mehr Infos: www.hannover-shots.de

Doppelrollen: Die Produktion »Wer hat Angst vor Gendergames?« mischt das Bühnenstück und den Film »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« mit der tragischen Ehegeschichte von Elizabeth Taylor und Richard Burton sowie autobiografischen Erfahrungen der Ensemblemitglieder mit Geschlechterrollen. Das Kooperationsprojekt des hArt times theater / Kontaktstelle Gruppe Soziale Selbsthilfe und des Schauspiels Hannover im Rahmen des Programms »CONNECT Kunst im Prozess« wird vom 15. bis 23. September 2021 auf der Cumberlandschen Bühne im Schauspiel Hannover gezeigt. Mehr Infos: www.h-art-times.de/2021/08/14/hart-times-theater-news-wer-hat-angst-vor-gendergames/

Einatmen – aufatmen: Das Kino im Sprengel hat die finale Förderzusage für den Einbau einer Lüftungsanlage erhalten. Ein Großteil der Fördergelder für dieses aufwändige Vorhaben konnte über die BKM/FFA Filmförderungsanstalt eingeworben werden. Auch die HannoverStiftung hat einen Teilbetrag beigesteuert. Das Kino hat seinen Spielbetrieb im September wiederaufgenommen. Mehr Infos: www.kino-im-sprengel.de

Anti Südseeromantik: Vom 16.10. bis 14.11.2021 findet die Ausstellung »Ocean Memories« in der Kunsthalle Faust in Hannover statt. Die Ausstellung präsentiert multimediale Arbeiten von indigenen KünstlerInnen des Südpazifiks, die in Aotearoa Neuseeland arbeiten. Gezeigt werden zeitgenössische Positionen, die sich mit der traditionellen Kultur wie auch dem aktuellen Zustand ihrer Heimat auseinandersetzen. Die Ausstellung möchte mit den verklärten Bildern von Südseeromantik aufräumen. Mehr Infos in Kürze: www.kulturzentrum-faust.de/kunsthalle-faust/aktuell.html

Ab dem 6.11.2021 wird TOXIC – Der Film / Die Legende von Andy und Gaby oder Ich möchte ein Seepferdchen sein in der 60er-Jahre-Halle des Kulturzentrums Faust in Hannover gezeigt. Die Agentur für Weltverbesserungspläne hat im Kesselhaus auf dem Faust-Gelände einen ultimativen Theaterfilm gedreht. In gewohnt ironischer Brechung geht es um Gaby und Andy, um die Geschlechterthematik und den Gender-Gap, der hier sogar sprechen und singen kann. Mehr Infos: www.ulrikewillberg.de/projekte/toxic

Stiftung Kulturregion Hannover
Altes Rathaus, Karmarschstr. 42, 30159 Hannover // Fon: +49 511 220610-15
www.stiftung-kulturregion.de

HannoverStiftung
c/o Stiftungsmanagement der Sparkasse Hannover GmbH
Postfach 5724, 30057 Hannover // Fon: +49 511 220610-15
www.hannover-stiftung.de
 
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