Stiftungsletter 2/2020 Im Browser öffnen
StiftungsLetter
Stiftungsletter 2/2020

Liebe Abonnentinnen und Abonnenten, liebe Freunde, Förderpartner und Interessierte, es war einmal… unser Weihnachts-Newsletter. Da wünschten wir uns den Winterschlaf herbei. Manche Wünsche sollte man besser nicht aussprechen. Nun sind von der bösen Fee Corona nicht nur viele Menschen betroffen, sie hat auch das Land wirtschaftlich und kulturell in einen Dornröschenschlaf versetzt. Es klingt wie ein Märchen. Wir vergessen manchmal, dass Märchen keine Kindergeschichten sind. Sie sind grausam und entbehren oft jeglicher Logik. Meist aber enden sie zumindest mit einem guten Ausblick. Dornröschen - wir erinnern uns - wird kurz nach ihrer Geburt von der zur Party nicht eingeladenen 13. Fee verzaubert. Der Todesfluch kann jedoch verwandelt werden – in einen 100jährigen Schlaf. Das Schicksal nimmt seinen Lauf, die Prinzessin wächst überbehütet auf, sticht sich aber zufällig doch an ihrem 15. Geburtstag an einer Spindel. Das Schloss und alle seine Bewohner sinken mit ihr in den ewigen Schlummer. Dann, 100 Jahre sind vergangen, kommt gerade zur rechten Zeit ein tatkräftiger Prinz –  die Rosen blühen, die Hecke öffnet sich für ihn. Er findet das schöne schlafende Dornröschen und küsst es wach. Happy End. Wie Dornröschen sind auch wir behütet aufgewachsen. Gegen alles Unheil wurden wir gut abgesichert. Corona kam uneingeladen und wie ein Fluch über uns. Manche fiebern auf dem Krankenlager, andere harren in der Quarantäne oder einer Art Bereitschaftsschlaf. Wir haben nun viel Zeit, uns über unser Dasein, unsere Ziele, Träume und Möglichkeiten Gedanken zu machen. Wir schauen in klarere Wasser, in einen blaueren Himmel und üben uns in neuen digitalen und kreativen Techniken, um der Dornenhecke zu trotzen, die uns noch nicht entlässt. Was aber passiert nach dem langen Schlaf? Welche Erkenntnis wird uns wachküssen? Was werden wir damit anfangen? Und: Werden wir am Ende glücklich(er) sein? Das wäre zu guter Letzt doch noch märchenhaft. Bleiben Sie gesund, bis wir uns wiedersehen! Anja Römisch Geschäftsführerin Friederike Kohn Projektreferentin

Neues aus den Förderaktivitäten der Stiftung Kulturregion Hannover und der HannoverStiftung
Ein junger Mann in einem ledernen Kostüm und eine junge FRau mit Blumen im Haar und rotem Kleid halten sich an den Händen © Isabel Winarsch

Werden wir am Ende doch noch glücklich erwachen? Foto: Alexandra Faruga und Norman Grüß in der Inszenierung "Der Moorhennies" | Theater fensterzustadt & Kulturgut Poggenhagen 2017 © Isabel Winarsch

Ein dorniger Weg: Kulturveranstaltungen können noch nicht wieder stattfinden. In den letzten Wochen haben uns viele Absagen erreicht. Es schmerzt, davon zu erfahren, denn es steckt viel Herzblut und Mühe in den Vorbereitungen zu jedem einzelnen Konzert, jeder Ausstellung, jeder Theaterproduktion. Monatelange Arbeit wurde innerhalb weniger Tage hinfällig. Allen Veranstalter*innen möchten wir Mut zusprechen und hoffen mit ihnen gemeinsam auf die baldige Besserung der Lage. Hilfestellung in der Krisenzeit: Unsere Antragsteller*innen bitten wir darum, weiterhin Verschiebungen oder Ausfälle von Veranstaltungen mitzuteilen. Gerne beraten wir Sie in dieser Situation. Natürlich zahlen unsere Stiftungen Gelder aus, wenn Leistungen im Rahmen der Förderprojekte erbracht wurden und Planungsarbeiten angefallen sind, auch wenn die Veranstaltungen und Programme ausfallen oder auf noch unbestimmte Zeit verschoben werden müssen. Wir sind weiterhin telefonisch und per Mail für Sie erreichbar. Es wird einmal: Eigentlich hätten wir dieser Tage gerne die Eröffnung der Ausstellung »Kurven, Kreisel, Tangenten« unserer »Hannover Shots«-Stipendiatin Bettina Lockemann in der Galerie für Fotografie gefeiert. Die Fotoausstellung über die Verkehrssituation und Mobilität in Hannover wird stattfinden. Der Zeitpunkt liegt jedoch noch im Ungewissen. Märchenhaft: Wollten Sie schon immer mal in einem Film mitwirken? Die Regisseurin Lillah Halla, die ab Juli 2020 im Rahmen ihres Stipendiums »cast&cut« für sechs Monate nach Hannover kommt, startet einen Aufruf zur Beteiligung an ihrem Filmprojekt »Wenn ich nicht tanzen kann«. Die gebürtige Brasilianerin möchte eine Reihe von Portraits von Menschen aus Hannover und der Region entwerfen. Jede/r darf sich bewerben, die Ausschreibung läuft bis zum 15. Mai. Worum es geht? Um Musik! Zwei wichtige Fragen sollen vorab per Mail beantwortet werden: Welches ist das Lied, das Ihre Geschichte am meisten geprägt hat? Und warum?
Bitte leiten Sie diese Information an Menschen weiter, die Interesse haben könnten. Hier die Website zum Filmprojekt, mehr Infos auch unter: www.stiftung-kulturregion.de Dystopisch: »Es ist eigentlich nicht anders als sonst«, sagt Filmstipendiat Jalal Maghout, »sonst bin ich auch in einer Art selbst gewählten Quarantäne, wenn ich arbeite.« Der Animationsfilmer und derzeitige »cast&cut«-Stipendiat nutzt sein Appartement in der Villa Minimo nicht nur als Lebensort, sondern auch als Büro. Am großen Esstisch zeichnet er Szenen, die er später am Computer animiert. Kuriose Parallelen zur aktuellen Situation weist auch das Thema seines Kurzfilms auf. Die Dystopie erzählt über den Ausschluss eines Einzelnen aus der Gesellschaft.  
Stiftung Kulturregion Hannover
Altes Rathaus, Karmarschstr. 42, 30159 Hannover // Fon: +49 511 220610-15
www.stiftung-kulturregion.de

HannoverStiftung
c/o Stiftungsmanagement der Sparkasse Hannover GmbH
Postfach 5724, 30057 Hannover // Fon: +49 511 220610-15
www.hannover-stiftung.de
 
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