Liebe Abonnentinnen und Abonnenten, liebe Freunde, Förderpartner und Interessierte,
es begab sich aber zu der Zeit, dass jemenitische Händler und Kreuzfahrer im Königreich Kaffa in Abessinien auf ein besonderes Früchtchen stießen – die Kaffeekirsche. Deren belebende Wirkung hatten Ziegenhirten schon Jahrhunderte zuvor beim Weiden ihrer seltsam hyperaktiven Tiere entdeckt. Auf Handelswegen gelangte der Kaffee nun ins arabische Hochland, wo man ihn anzubauen lernte und Röstverfahren nutzte, um die Frucht haltbar zu machen. Die Hafenstadt Mokka am Roten Meer wurde im 16. Jh. zu einer Art Kaffee-Imperium. Des Kaffees wegen pilgerte man nunmehr nach Mokka. Das erste Kaffeekränzchen in Europa soll übrigens der osmanische Botschafter Suleiman Aga für die feine Gesellschaft von Versailles ausgerichtet haben.
Heute ist das schwarze Heißgetränk nicht mehr wegzudenken. 168 Liter trinkt jede*r erwachsene Deutsche im Jahr. Kaffee macht erwiesenermaßen wacher, lernfähiger, kreativer, wohlwollender gegenüber uns selbst und anderen (man höre und staune!) und dadurch auch geselliger. Und – was wir schon lange ahnten: Unser Biorhythmus geht mit dem Kaffee eine innige Beziehung ein. Jedoch: Vor 9.30 Uhr sollte man nicht zur Kaffeekanne greifen, sonst produziert der Körper zu viel von dem Hormon Cortisol, das morgens sowieso ausgeschüttet wird und ist - zack - gestresst! Oder - ein Albtraum! - plötzlich koffein-tolerant. Das sind die Leute, die maulen, dass sie schon eine Kanne intus haben aber immer noch nicht wach sind.
Warum wir gerade jetzt eine Abhandlung über Kaffee schreiben? Weil es - gerade in diesen Tagen - auch die kleinen Dinge zu würdigen gilt, die unser Leben schöner machen. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass unser italienischer Kaffeedealer nebenan seine Tore zur Winterpause geschlossen hat und erst im Frühjahr zurückkehren wird. Die Lage ist dramatisch, aber nicht zu ändern.
Ihnen wünschen wir eine besinnliche Weihnachtszeit und Jahreswende. Bleiben Sie gesund und munter!
Anja Römisch Geschäftsführerin
Friederike Kohn Projektreferentin
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