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StiftungsLetter
Stiftungsletter März 2024

Liebe Abonnentinnen und Abonnenten,
liebe Freunde, Förderpartner und Interessierte,

»Zustand ist ein albernes Wort; weil nichts steht und alles beweglich ist.« Recht hat er, der gute Goethe. Bei uns war in den vergangenen Monaten einiges in Bewegung. Auch hatten wir Zustände. Wir sind nämlich umgezogen. Unser neues Domizil ist erhaben und - hm - alt. Das Alte Rathaus in der Karmarschstraße ist jetzt Quartier des Stiftungsmanagements. Wir residieren hier im dreieinhalbsten Stockwerk, das - ähnlich wie das Gleis Neundreiviertel - tatsächlich mit einem echten Aufzug angefahren oder per Treppe erreicht werden kann. Jedenfalls nach einer rituellen Aufnahmezeremonie.

Inzwischen sind die letzten Kisten ausgeräumt. Akten, Stifte und Klebezettel haben ihren Platz gefunden. Kunstwerke wurden aufgehängt – so die skurrile »Ergänzung eines Würfelzuckerstücks zu einem Würfel« von Timm Ulrichs oder die Papierarbeit von Günther Uecker, die aus weißen wirbelnden Noppen auf weißem Papier besteht und die das Denken der Betrachtenden in Bewegung hält.

Wie es nun mal in altehrwürdigen Gebäuden so ist, gibt es unerklärliche Vorkommnisse. Wir haben die Alarmanlage getestet (funktioniert gut und sehr laut, besonders in den frühen Morgenstunden) und 37 mögliche und unmögliche Zugangsmöglichkeiten durch unterschiedliche Treppenhäuser ergründet – M. C. Escher lässt grüßen. Die Marktkirche schlägt uns die Stunde, und bei standesamtlichen Hochzeiten schallt auch mal Dudelsackmusik zu uns herauf.

Das Alte Rathaus ist ein Labyrinth, doch wir legen gerne den Ariadnefaden aus, wenn auch Sie es wagen und uns besuchen möchten, um ein ergänztes Würfelzuckerstück anzusehen oder unsere neuen Räume oder um mit uns übers Stiftungsgeschäft zu parlieren.

Das Jahr wird weiterhin bewegt bleiben, denn wir werden 25 und haben auch sonst einiges vor.

Auf das Alte und das Neue und das immer Bewegte und Bewegende!

Stefan Becker
Geschäftsführer

Friederike Kohn
Projektreferentin

Neues aus den Aktivitäten der Stiftung Kulturregion Hannover

888 Kulturschätze und ein Schloss: Die Stiftung Kulturregion Hannover feiert am 12. Juni 2024 ihr 25. Jubiläum. Zur Feier im Schloss Landestrost lädt die Stiftung Gäste aus Kunst und Kultur, Wegbegleiter und Verantwortliche aus dem Kulturbetrieb und den regionalen Stiftungen ein. Die Stiftung begeht ihr Jubiläumsjahr mit einigen besonderen Veranstaltungen und Überraschungen. Sie prüft dabei ihren Auftrag, Kunst und Kultur zu fördern und bemisst die Bedarfe in der Region Hannover. Bislang konnte sie 888 Kulturprojekte unterstützen, verleiht Preise, vergibt Stipendien und erfüllt auch einen weiteren wichtigen Auftrag – den Erhalt des Weserrenaissance-Schlosses Landestrost in Neustadt am Rübenberge.

Jubiläumskooperation: Der Literarische Salon der Universität Hannover und die Stiftung Kulturregion Hannover rufen eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben: Die »Sinn:Thesen« bieten Raum für Gespräche und Debatten zu wichtigen gesellschaftlichen Strömungen und Themen. Aus Synthese und Antithese sollen neue Wege und Verständigungsmöglichkeiten erwachsen – »Sinn:Thesen« eben. Am 22. April startet die Reihe mit der Gesprächsveranstaltung »Bildung-Lücken« – zu Gast sind die Niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg, die junge Lehrerin Fiona Osterwald und der Lehrer a. D. und Dozent Henner Sauerland. Joachim Otte vom Literarischen Salon geht mit seinen Gästen in den Diskurs und will abgleichen zwischen Wollen, Können und Müssen im Schulbetrieb. Am Montag, 22. April, 20 Uhr im Conti-Foyer der Leibniz Universität Hannover. Mehr Infos: www.literarischer-salon.de

Überzeugend: Mit dem Kulturpreis »pro visio« in Höhe von 11.111 Euro wird das Jugend-Musical »Kommissar Shakespeare« des Musiktheaters Konrad ausgezeichnet. »Das Musical ‚Kommissar Shakespeare‘ überzeugt durch die große Spielfreude der beteiligten Schülerinnen und Schüler der IGS Linden und den professionellen Rahmen, den das Musiktheater Konrad ihnen als Raum für Möglichkeiten und persönliche Entwicklung öffnet«, so die »pro visio«-Jury. »Lebendiger und spielerischer kann kulturelle Bildung kaum sein.« Der Preis wird am 4. April 2024 im KinderTheaterHaus Hannover verliehen. Falls Sie Interesse daran haben, an der Preisverleihung teilzunehmen, schreiben Sie uns gerne bis zum 27. März eine Mail: info@stiftung-kulturregion.de

Chor gesucht: Die »cast&cut«-Stipendiatin Anastasia Veber arbeitet in der Villa Minimo aktuell an ihrem Kurzfilmprojekt »Opera of Horror and Salvation«. Für die Vertonung der eigens komponierten Filmmusik sucht die Regisseurin nach einem Chor in der Region Hannover, der es sich zutraut, auch russische Texte zu singen. Anastasia Veber wurde 1995 in Sankt Petersburg geboren und studierte dort Regie und Drehbuch, seit einiger Zeit lebt sie in Berlin. 2021 wurde ihr Kurzfilm »Trap« mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnet. »Opera of Horror and Salvation« handelt von einem jungen Mann, der wider Willen in die Armee eingezogen werden soll und nach Mitteln und Wegen sucht, diesem Schicksal zu entkommen. Kontakt für interessierte Chöre: info@stiftung-kulturregion.de | Mehr Infos auch zu Julius Dommer – »cast&cut«-Stipendiat im zweiten Halbjahr 2024: www.stiftung-kulturregion.de/artikel/das-kurzfilm-stipendium-2024-geht-an-junge-regisseurinnen-aus-koeln-und-berlin.html

Förderwürdig: Der Vorstand der Stiftung Kulturregion Hannover hat erneut über die Förderung spannender Kulturvorhaben in der Region Hannover entschieden. Die Stiftung unterstützt u.a. das anspruchsvolle Konzert- und Jugendprojekt »Schöpfung in Metamorphose« des Quilisma Jugendchors Springe, in Kooperation mit dem ensemble geräuschkulisse, mit Aufführungen u.a. in Springe, Pattensen und Hannover. Die hochbegabte zehnjährige Cellistin Charlotte Melkonian erhält eine Talentförderung. Sie ist Schülerin der Vorklasse des Instituts zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter (IFF) an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Gefördert werden die Sommertheater-Produktion »Der Freischütz von Völksen« von »DieCompagnie Theaterkollektiv auf dem Land e.V.« auf dem Hermannshof Völksen und auch das Fuchsbau Festival, das im Sommer 2024 wieder Begegnungsort vieler junger und engagierter Menschen auf dem Zytaniengelände bei Immensen sein möchte.

Auf Reisen: Das dokumentarische Theaterstück »Zukunft der Erinnerung« von Regisseur Holger Warnecke ist inzwischen als Gastspiel unterwegs. Die jungen Schauspielerinnen Diana da Silva Jasiak und Feryal Djavadi verkörpern die Eltern des Regisseurs und lassen deren zwiespältige Erinnerungen an die Kriegszeiten wieder lebendig werden. Aufführungen sind noch am 26./ 27. April im Gutshof Barnten bei Nordstemmen und am 24./ 25. Mai in der Kulturmühle Buchhagen in Bodenwerder. Mehr Infos: https://zukunftdererinnerung.wordpress.com

Neues aus den Aktivitäten der S-HannoverStiftung

Die Leipziger Fotografin Franziska Klose geht in Kürze auch auf Entdeckungstour in Hannover | Detroit, 2550 East Grand Boulevard, 2015 – aus der Langzeitarbeit „The New Wild“ © Franziska Klose

Es grünt so grün: Die Fotografin Franziska Klose aus Leipzig hat das mit 10.000 Euro dotierte Fotografie-Stipendium »Hannover Shots« der S-HannoverStiftung der Sparkasse Hannover erhalten. Sie überzeugte die Jury mit dem künstlerisch-fotografischen Projekt »Cohabitat«. Dafür wird die Fotografin in den kommenden Monaten Recherchen zur urbanen Pflanzenwelt in der Landeshauptstadt Hannover aufnehmen. »Ihre Fotos sensibilisieren für die Natur, in der wir uns bewegen, und die uns, ohne dass wir uns bewusst dafür entscheiden, immer einbezieht«, so Geschäftsführer und Jurymitglied Stefan Becker. Franziska Klose studierte an der Bauhaus-Universität Weimar, an der École Supérieure des Arts Visuels Genève (Schweiz) und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Seit 2010 arbeitet sie zu postindustriellen Landschaften und zeitgenössischer Natur. Mehr Infos: www.hannover-shots.de

Wenn Kinder gärtnern: Ökostadt e.V. bietet mit »Berthas Kinderbeet« ein Projekt zum Gemeinschaftsgärtnern für Kinder am Bertha-von-Suttner-Platz an. Hier befindet sich ein Urban Gardening-Standort des Vereins. Das Vorhaben startet am 4. April 2024 und findet danach wöchentlich statt. Die Kinder können lernen, wie man Blumen- und Gemüsesorten sät, Beete jätet und erntet, welche Wildkräuter essbar sind und welche Insekten und Vögel man in der Stadt beobachten kann. Einmal im Monat können sich die Kinder zusätzlich handwerklich mit einem speziellen Thema beschäftigen, Insektenhotels und Nistkästen bauen, Kräuterbonbons herstellen u.v.m. Mehr Infos und Interessenmeldung: www.oekostadt.de/berthas-kinderbeet-gemeinschaftsgaertnern-fuer-kinder/

Frühlingsbrise für die Jazzszene: Vom 8. bis 13. April findet das Artist in Residence-Programm »Fresh AiR« statt, initiiert von der Jazzmusiker*innen Initiative Hannover. Die französische Kontrabassistin Joëlle Léandre wird während ihrer einwöchigen Residenz intensiv mit Musikerinnen und Musikern der regionalen Jazzszene und Studierenden der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover zusammenarbeiten. Die Ergebnisse werden bei Konzerten im Raum Brelinger Mitte in der Wedemark, in der RAMPE Hannover und der Galerie Keller III zu hören sein. Auch wird der Film »Duende« von Christian Pouget gezeigt, ein künstlerisches Portrait über die namhafte Bassistin. Mehr Infos: https://jmihannover.de/project/fresh-air-2024/

Bewegungsdrang: Für die »Lücke-Kinder« im Unabhängigen Jugendzentrum Glocksee wurde ein stabiles Indoor-Klettergerüst angeschafft. Im Lücke-Laden werden Kinder aufgenommen und versorgt, die zu alt für einen Hort, aber zu jung für ein Jugendzentrum sind oder deren Familien keinen Hortplatz finanzieren können. Schulkinder zwischen 6 und 14 Jahren können sich hier nach der Schule im Bewegungsraum austoben und hier nun auch hangeln, klettern und balancieren. Mehr Infos: https://ujz-glocksee.de/lückeladen

Stiftung Kulturregion Hannover
Altes Rathaus, Karmarschstr. 42, 30159 Hannover // Fon: +49 511 220610-15
www.stiftung-kulturregion.de

HannoverStiftung
c/o Stiftungsmanagement der Sparkasse Hannover GmbH
Postfach 5724, 30057 Hannover // Fon: +49 511 220610-15
www.hannover-stiftung.de
 
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